KLAVIERKONZERT NR. 1, VARIATIONEN OP. 34
Rudolf Buchbinder (Klavier), Berliner Philharmoniker, Christian Thielemann
DEUTSCHE GRAMMOPHON | 48′
Bewertung: 7
Bereits mit elf Jahren führte Rudolf Buchbinder zum ersten Mal Beethovens erstes Klavierkonzert im Konzert auf, für dieses Album hat er es 2003 mit den Wiener Symphonikern und 2011 mit den Wiener Philharmonikern eingespielt. Nun ist in Live-Mitschnitt aus dem Jahr 2016 mit den Berliner Philharmonikern unter Christian Thielemann erschienen, den Buchbinder mit einer Studioaufnahme von Beethovens F-Dur-Variationen op. 34 kombiniert hat. Für alle drei Sätze wählen die beiden zügige Tempi, die die Musik schön in den Fluss bringt, und Buchbinder trifft mit seinem klaren, scharf konturierten Ton sehr gut den frühen Beethoven, der noch stark von Mozarts Tonsprache geprägt ist. Allerdings klingt das Orchester bei aller Klangkultur unter Thielemann im Vergleich zu der wunderbar kammermusikalisch konzipierten Einspielung mit den Wiener Philharmonikern bisweilen doch ein wenig dick und monumental im Ton. Die Variationen nimmt Buchbinder tendenziell recht breit und gravitätisch, wie viel federnder Schwung und Vitalität auch darin steckt, hat Michael Korstick in seiner Aufnahme gezeigt.
Mario-Felix Vogt