MICHAEL WOLLNY

MONDENKIND

Michael Wollny (Klavier)

ACT | 47′

Bewertung: 10

Berühmt wurde Michael Wollny mit dem Trio [em], doch bereits 2007 bewies der vielseitige Jazzpianist mit seinem Album Hexentanz, dass er auch als Solist musikalisch zu fesseln vermag. Nun hat er sich erneut alleine an den Flügel gesetzt und 15 Titel rund um das Thema Einsamkeit eingespielt, die von Werken so unterschiedlicher Komponisten wie Alban Berg, der amerikanischen Singer-Songwriter-Pianistin Tori Amos oder der kanadischen Folk-Rock-Band Timber Timbre inspiriert sind. Mondenkind nannte er die Platte in Anlehnung an Michael Endes Unendliche Geschichte, und während seiner musikalischen Mondwanderung durchstreift Wollny ganz unterschiedliche Klangwelten. Er startet mit flirrenden Trillern und an Messiaen erinnernden exotischen Akkorden im Diskant, widmet sich mit Groove und Klangsinn der erstaunlich jazzig anmutenden siebten Sonatine von Rudolf Hindemith, dem heute fast vergessenen Bruders von Paul Hindemith, und nutzt die klanglichen Möglichkeiten des Flügels mit Spiel an den Saiten aus. So zeigt er auch hier wieder, dass er zu den fantasievollsten Jazzpianisten seiner Generation gehört, dem es immer wieder gelingt, aus den unterschiedlichsten musikalischen Quellen ein stimmiges Album zu zaubern.

Mario-Felix Vogt

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