Herbert Schuch, Klavier
Avi in Co-Produktion mit dem BR | 79’31
Wir haben immer noch das Beethovenjahr. Es ist ja doch sehr anders verlaufen, als wir es erwartet haben. Zum Glück gibt es so erfreuliche Aufnahmen wie die von Herbert Schuch. Ein großartige Idee, die in dieser Form überzeugend umgesetzt wurde: nämlich Beethovens Werk in den Kontext zeitgenössischer Komponisten zu stellen. Es müssen ja nicht gleich 250 Werke sein, um dies Idee zu verwirklichen. Herbert Schuch wählt neben den bekannten Beethoven-Sonaten op.13, op.31,1 und op.31,2 auch Werke von Mike Garson, Henri Pousseur und Leander Ruprecht. Zunächst ist zu loben, dass Schuch überhaupt den Mut hat, die x-te Aufnahme der Pathétique zu veröffentlichen. Er tut recht daran, denn er hat durchaus Neues und auch Eigenes zu sagen. Diese Sonate lebt verjüngt und erschlankt unter Schuchs Händen auf. Garsons jazzige Variationen haben Gültigkeit und sind eine willkommene Reflexion über das zuvor Gehörte. Pousseur ist da radikaler, und die starken Kontraste und verlangen dem Hörer eine andere Konzentration ab. Schuch ist ein hervorragender Beethoven-Interpret. Es müssen wirklich nicht immer die Gesamtaufnahmen sein, um als solcher in der Domäne ernst genommen zu werden.
Florestane Croche
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