BEETHOVEN/LISZT

SINFONIE NR. 9

Cédric Pescia, Philippe Cassard (Klavier)

La Dolce Volta | 68′

Bewertung: 8

Cédric Pescia und Philippe Cassard studierten beide beim strengen Dominique Merlet und haben als Solisten Karriere gemacht. Pescia begeisterte unter anderem mit differenzierten Bach-Aufnahmen, während sich Cassard vor allem als feinsinniger Schubert-Spieler einen Namen machte. Seit Jahren spielen beide regelmäßig als Klavierduo zusammen, anlässlich des Beethoven-Jubiläums haben sie sich seines populärsten und mächtigsten Werkes angenommen: der neunten Sinfonie. Anders als das Klavierduo Reine Elisabeth in seiner Einspielung beim Label Telos wählen die beiden Franzosen eher gemäßigte Tempi. Dadurch wirkt das Stück insgesamt monumentaler und pathetischer als bei ihren beiden deutschen Kollegen Wolfgang Manz und Rolf Plagge (Duo Reine Elisabeth), die die Liszt-Transkription eher als brillantes pianistisches Feuerwerk interpretieren. Beim Scherzo treffen Manz und Plagge mit diesem Ansatz ins Schwarze, das sie nicht nur durch deutlich flotter, sondern auch flirrender und leichter interpretieren als Pescia und Cassard. Im langsamen Satz  haben wiederum die Franzosen die Nase vorn. Dort glänzen sie mit großer Klangkultur und zeigen, was aus den ausgezeichnet intonierten Bechstein-Flügeln an herrlichen Klangfarben herauszuholen ist.

Mario-Felix Vogt

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