STOCKHAUSEN

MANTRA

Jean-Frédéric Neuburger, Jean-François Heisser (Klavier und Percussion), Serge Lemouton (Elektronik)

MIRARE | 78′

Bewertung: 8

Karlheinz Stockhausens Komposition Mantra für zwei Klaviere und Elektronik von 1971 zählt zu den Meilensteinen der Neuen Musik, da hier auf  besondere Weise der natürliche Klavierklang mit elektronisch live verfremdeten Klaviertönen verschmilzt. Des Weiteren steuern beide Pianisten Sounds von gestimmten Becken (Crotales) und einem Holzblock bei, ein Spieler bedient außerdem ein Kurzwellenradio, das eine Tonbandaufzeichnung eines Morsecodes erzeugt. Strukturell gehört Mantra zu Stockhausens Formelkompositionen. Dabei liegt einem Werk nur ein einziges Thema zugrunde, die so genannte Formel, die durch verschiedene Techniken (Spiegelung, Spreizung, Fragmentierung) immer wieder abgewandelt wird und im Stück stets erkennbar sein soll. Jean-Frédéric Neuburger und sein ehemaliger Lehrer Jean-François Heisser bewegen sich durch diese spannenden Klangwelten mit viel Enthusiasmus und Klangsinn auf der Basis einer hochpräzisen und kontrollierten Pianistik. Das klingt mal meditativ, mal sphärisch und auf eine Art auch mal rockig – das Stück entstand in den Siebzigern!  –  und bereitet große Hörfreude.

Mario-Felix Vogt

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