BEETHOVEN

KLAVIERSONATEN WALDSTEIN & HAMMERKLAVIER

Théo Fouchenneret (Klavier)

La Dolce Volta | 66′

Bewertung: 6

Théo Fouchenneret wurde 1994 in Nizza geboren und studierte unter anderen bei Alain Planès und Jean-Frédéric Neuburger. Rechtzeitig zum Beethoven-Jahr präsentiert sich der 26-Jährige Franzose nun mit zwei der anspruchsvollsten Sonatenwerken des Bonner Meisters: der Waldstein- und der Hammerklavier-Sonate. Fouchenneret schlägt sich wacker, kann allerdings mit den großen Beethoven-Spielern nicht mithalten. Da lässt der Kopfsatz der Waldstein-Sonate Schwung und pulsierendem Vorwärtsdrang vermissen, den Richard Goode und Friedrich Gulda wunderbar vermitteln, außerdem fehlt Fouchenneret der strukturelle Blick fürs Ganze, weshalb der Satz in lauter Einzelepisoden zerfällt. Mehr Energie und mehr Zusammenhang bietet er im Rondo, auch der Kopfsatz der Hammerklavier-Sonate hat Drive, während die höllisch schwere Fuge wiederum im Vergleich zu Michael Korstick reichlich spannungsarm wirkt. In den langsamen Sätzen kann Fouchenneret ebenfalls nicht ganz überzeugen, so wirkt der Beginn des weitgespannten Adagios der  Hammerklavier-Sonate zu unbeteiligt, ist atmosphärisch weit entfernt von der Ruhe und tiefen Traurigkeit, die ein Alfred Brendel dort herausgearbeitet hat. Hier hat sich ein talentierter junger Künstler mit einem musikalisch zu fordernden Programm verhoben.

Mario-Felix Vogt

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