Catoire

Klavierkonzert As-Dur, Kammermusik

Oliver Triendl (Klavier), Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Roland Kluttig, Vogler-Quartett

Capriccio (78‘)

Bewertung: 8

Schon in der Vergangenheit hat sich Oliver Triendl erfolgreich als Schatzsucher in den Schattenbereichen des Repertoires umgesehen und für namhafte Labels Seltenes und Wertvolles ans Tageslicht befördert, jüngst erst die Kammermusik des ganz und gar vergessenen Josef Labor. Mit dessen 1909 entstandenen Klavierkonzert präsentiert Triendl nun im Verein mit dem RSB unter Roland Kluttig den Russen Georgi Catoir als Komponisten von großem formalen Können, melodischem Einfallsreichtum und instrumentationstechnischem Können. Die Interpretation so transparent zu halten, dass all diese Qualitäten im dichten kompositorischen Gewebe des Stücks, vor allem im Kopfsatz, hindurchschimmern können, ist das große Verdienst dieser Aufnahme. Die Klarheit im Ausdruck und in der Klanggestaltung sowie die Leichtigkeit des Anschlags kommen auch den nachfolgenden Kammermusikwerken zugute, dem hörbar in der Nachfolge des elegischen a-Moll-Trios von Tschaikowsky stehenden Klavierquintetts op. 28 und dem Klavierquartett op. 31. Hier erheben finden Triendl und das Vogler-Quartett zu höchster Ausgewogenheit, in der sich tiefe Verschmelzung der Klangebenen und reizende Kontraste abwechseln.

Stephan Schwarz-Peters

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