Concert sans orchestre

Werke von Saint-Saëns, Mozart, Bach, Schumann u.a.
Elena Kolesnitschenko (Klavier)
GWK (77‘)

Wertung: 7

Concert sans orchestre – der Titel von Robert Schumanns Opus 14 (später in anderer Fassung als dritte Klaviersonate veröffentlicht) hat auch dem neuen Album von Elena Kolesnitschenko den Namen gegebenen. Kein Wunder, dass das 1836 entstandene, nicht nur aus formaler Sicht höchst originelle Werk darauf die deutlichste Gewichtung hat. Nach einem abwechslungsreichen Auftakt mit Saint-Saëns‘ Allegro d’apres le 3e Concerto, dem nicht minder brillanten Allegro de concert von Skrjabin sowie der B-Dur-Sonate KV 333 von Mozart und Bachs Italienischem Konzert F-Dur scheint das dunkel bewegte, vom Feuer romantischer Leidenschaft angeheizte Bekenntniswerk wie die Quintessenz des zuvor auf pianistische Weise Gesagten. Kolesnitschenko macht reichlich Gebrauch von den interpretatorischen Leerstellen, die ihr der oftmals verschlungene Notentext Schumanns offenbart, macht selbstbewussten Gebrauch von den agogischen Freiheiten und lässt auf dichtem Raum eine Vielzahl an musikalischen Stimmungen entstehen. Manchmal wirkt es etwa wie zu viel des Guten, so dass zumindest an manchen Stellen die Gefahr besteht, die insgesamt überzeugende Interpretation könnte ein wenig ausfransen.

Stephan Schwarz-Peters

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