KLAVIERKONZERTE, RHAPSODY IN BLUE, AN AMERICAN IN PARIS
Pascal Rogé, ORF Radio-Symphonieorchester Wien, Bertrand de Billy
Oehms │112′
Bewertung: 9
Pascal Rogé ist in Deutschland immer noch ein Geheimtipp, dabei gehört der 70-jährige Franzose, der 1971 den renommierten Long-Thibaud-Wettbewerb in Paris gewann, zu den großen Pianisten unserer Zeit. Er gilt insbesondere als herausragender Interpret des französischen Repertoires, unter anderem nahm er Klavierwerke von Saint-Saëns, Fauré, Debussy und Satie auf, aber auch Haydn, Mozart und Beethoven gehören zu seinem Repertoire. Auf seinem aktuellen Album ist Rogé nun mit den Werken für Klavier und Orchester von Gershwin und Ravel zu hören, unterstützt vom ORF Radio-Symphonieorchester Wien. Sowohl das Gershwin-Klavierkonzert als auch die Rhapsody in Blue meistern Solist und Orchester bravourös. Voller Witz und Charme und Swing wird da souverän und brillant musiziert. Auch die Interpretation der Ravel-Konzerts hält hinsichtlich Klangkultur und technischer Perfektion allerhöchste Vergleiche ( Martha Argerich und Arturo Benedetti Michelangeli) aus, dabei ist es erstaunlich, wie viel versteckte Lyrik Rogé im Kopfsatz des G-Dur-Konzerts herausarbeitet, ohne den motorischen Gestus aufzuweichen.
Mario-Felix Vogt