Hummel

Klavierkonzert Nr. 2, Weber: Konzertstück f-Moll, Mendelssohn: Capriccio brillant
Matthias Kirschnereit (Klavier), hr-Sinfonieorchester, Michael Sanderling
Berlin Classics (62‘)

BEWERTUNG: 7

Wenn auch nicht in ihrer herausragenden Qualität vollumfänglich gewürdigt, sind die von Matthias Kirschnereit hier in einen gemeinsamen Kontext gestellten drei Werke für Klavier und Orchester von großer Bedeutung: Sie repräsentieren den Übergang von der oft als übermächtig wahrgenommenen Musiksprache Beethovens zu späteren Marksteinen der Klaviermusikgeschichte, zu Komponisten wie Chopin, Schumann oder Liszt, die durchaus von ihnen profitiert haben. Kraftvoll und mit gediegener Balance begibt sich der repertoirekundige Pianist aus Hamburg in das Spannungsfeld aus symphonischer Anlage und individualistischem Ausdrucksverlangen in Hummels a-Moll-Konzert.  Dabei ist ihm, wie auch später in den von freieren Formen des Aufbaus bestimmten Konzertstücken der Zeitgenossen Weber und Mendelssohn, jegliche Form von virtuosem Selbstzweck und pianistischer Eitelkeit fremd. Dank dieser Konzentration aufs rein Substanzielle, auch von Seiten des Dirigenten Michael Sanderling, kommt es zur perfekten Verschmelzung mit der Begleitung durch das sehr zurückgenommene hr-Sinfonieorchester. Doch gegen etwas mehr Feuer hätte man auch nichts einzuwenden gehabt.

Stephan Schwarz-Peters   

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