MOZART

Momentum 1785
Leif Ove Andsnes (Klavier), Mahler Chamber Orchestra u.a.
Sony (136‘)

Wertung: 9

Mit der Zeitmaschine reist Leif Ove Andsnes in ein besonderes Schaffensjahr von Wolfgang Amadeus Mozart: 1785 lief sich das Genie die Hacken ab, um seinen sich ohnehin wie ein Lauffeuer verbreitenden Ruhm in der neuen Heimatstadt Wien durch einträgliche „Akademien“ und brillante neue Meisterwerke zu vermehren. Im Zentrum der Doppel-CD stehen daher auch die zwischen Februar und Dezember komponierten Klavierkonzerte KV 466,467 und 482, mit denen Mozart seinen persönlichen Gipfelpunkt innerhalb dieser Gattung erreichte. Es ist ein Vergnügen, dem norwegischen Pianisten bei seiner geistreichen, gelösten und hintersinnigen Interpretation zuzuhören, zu lauschen, wie er und das nicht minder im austarierten Mozart-Wohlklang mehrere Zentimeter über dem Boden schwebenden Mahler Chamber Orchestra sich die Bälle zuspielen. Zwar durchaus tiefgründig, gleichzeitig aber erfrischend zupackend gestaltet Andsnes als Solist die c-Moll-Fantasie – ebenfalls ein Produkt des Jahres 1785, wie auch das g-Moll-Klavierquartett KV 478, das hier zum spannenden Wechseldialog gleichberechtigter Musizierpartner wird. Man möchte das Album im Anschluss direkt noch einmal hören.

Stephan Schwarz-Peters

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