VINCENT MEISSNER TRIO: BEWEGTES FELD

Vincent Meissner (p), Henri Reichmann (dr), Josef Zeimetz (b)

ACT │46′

Bewertung: 8

Vincent Meissner aus Sachsen ist erst 21 Jahre alt, wird aber bereits als neue deutsche Jazzhoffnung gehandelt. Im Juli dieses Jahres hat er mit seinem Trio den Jungen Münchner Jazzpreis erhalten, zuvor gewann er den Bechstein-Klavierwettbewerb und den Konzertpreis der JazzOpen Stuttgart. Das Debüt-Album seines Trios heißt Bewegtes Feld, es umfasst ausschließlich Stücke aus Meissners Feder und wurde von seinem prominenten Lehrer Michael Wollny produziert. Die Platte ist suitenartig aufgebaut und reflektiert musikalisch die musikalischen Strömungen des jüngeren Jazz auf so reife und originelle Weise, dass man kaum glauben mag, dass die Musiker erst 20 Jahre alt sind. Meissner formuliert es folgendermaßen: „Beim Spielen gehen wir jedes Mal wie über eine Wiese und pflücken etwas anderes.“ Seine Improvisationen zeigen Einflüsse von Paul Bley und Vijay Iyer, doch auch eine Kantigkeit, die an Thelonious Monk denken lässt. Die Musiker beherrschen ihre Instrumente, haben es aber nicht nötig, es zu zeigen. Statt Virtuosität und Gefälligkeit bieten sie Experimentierlust und Komplexität. Das ist gut so, denn gefällige Pianotrios gibt es bereits mehr als genug.

Mario-Felix Vogt

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